FC Bayern: Kehrtwende von der Kehrtwende bei Boateng?

Am Ende der vergangenen Saison schien es ausgemachte Sache zu sein, dass Jerome Boateng den FC Bayern verlassen wird. Präsident Uli Hoeneß forderte ihn dazu auf, den Verein zu verlassen und bezeichnete ihn als potenziellen Störfaktor. Karl-Heinz Rummenigge nannte ihn im Rahmen einer Pressekonferenz nicht einmal mehr, als er die Abwehrspieler des Klubs auflistete. Der Spieler selbst ließ zwar über seinen Agenten mitteilen, dass er sich einen Verbleib in München vorstellen könne. Allerdings machte er selbst deutlich, dass er gerne wechseln würde.

Die erste Kehrtwende

Auf der USA-Reise der Bayern gab es dann überraschend die Kehrtwende. Er gehe davon aus, dass Boateng in München bleibe, so Niko Kovac. Der Spieler habe einen gültigen Vertrag und könne diesen erfüllen, schilderte der Trainer. Natürlich sei er absolut gleichberechtigt mit allen anderen Akteuren im Kader, versicherte der Kroate. Er sei außerdem sehr zufrieden mit Boateng, lobte Kovac den 30-Jährigen weiter. Dieser habe „wie jeder andere eine Chance auf einen Platz in der Startelf.“ Wenn er bleibe, dann werde der frühere Nationalspieler „natürlich Teil der Mannschaft“ sein.

Eine zweite Kehrtwende?

Die Aussagen Kovacs sind vor dem Hintergrund verständlich, dass der Spieler in den USA bärenstarke Leistungen brachte. Boateng zeigte eine Qualität wie lange nicht mehr. Doch unlängst schien es die Kehrtwende von der Kehrtwende gegeben zu haben. Der Spieler reiste vorzeitig aus den Vereinigten Staaten ab – geplant war dies nicht und es wurde auch nicht vorher angekündigt. Schnell schossen die Spekulationen ins Kraut, dass der Spieler zu Verhandlungen oder sogar zum Medizincheck bei einem anderen Verein unterwegs sei. Genannt wurde beispielsweise Eintracht Frankfurt, wo man doch recht amüsiert über die bloße Idee war. Rummenigge versichert, dass Boatengs Abreise nichts mit einem Transfer zu tun habe. Vielmehr handele es sich um eine Privatangelegenheit. Dies ist allerdings der übliche Code dafür, wenn Vereine nicht sagen möchten, dass ein Spieler aufgrund von Verhandlungen unterwegs ist.