Ist der Hummels-Verkauf ein Fehler?

Nun ist es also doch perfekt: Abwehr-Ass Mats Hummels verlässt den FC Bayern München und kehrt zu Ex-Club Borussia Dortmund zurück. Für kolportierte 31 Millionen Euro plus Zusatzzahlungen von bis zu sieben Millionen können noch obendrauf kommen. Doch ist es ein Fehler vom deutschen Rekordmeister seinen Weltmeister von 2014 an direkten Konkurrenten, um die deutsche Meisterschaft zu verkaufen? Auf jeden Fall macht es sich der FCB nicht unbedingt leichter. Zwar hat das Team von Trainer Niko Kovac Lucas Hernandez und Benjamin Pavard für insgesamt 110 Millionen Euro verpflichtet, doch das erhöht den Druck auf die neue Abwehr der Bayern ungemein. Zählten doch Hummels und sein Pendant Jerome Boateng vor einigen Jahren noch zu den Besten auf ihrer Position, hat sich das Alter bei beiden bemerkbar gemacht. Im Gegensatz zu Boateng hat Hummels Spiel vor allem durch seine Antizipation gelebt. Diese geht mit seinen noch 30 Jahren nicht von heute auf morgen verloren. Der Innenverteidiger hat wohl noch einige gute Jahre im Tank – vor allem, wenn man bedenkt, dass eigentlich Boateng die ganze Saison über unzufrieden war und den Verein am liebsten verlassen hätte.

Dortmund als zweiter Leuchtturm

Bisher legen die Schwarz-Gelben eine bärenstarke Transferperiode hin. Mit Nico Schulz, Thorgan Hazard und Julian Brandt haben sie sich auf wichtigen Positionen verstärkt und nun mit Hummels ihren Königstransfer eingetütet. Mit den Dortmundern sollte in der nächsten Saison zu rechnen sein. Doch es darf auch nicht vergessen werden, dass Hummels nicht mit vielen seiner Trainer immer gut ausgekommen ist. Mit Kovac gab es Differenzen, auch die Beziehung zu Ex-Coach Thomas Tuchel soll nicht immer glänzend gewesen sein. Sein neuer Trainer Lucien Favre gilt zudem als Fußballfachmann, der jedoch seinen ganz eigenen Stil pflegt. Wenn ihm etwas nicht passt, schreckt er auch vor großen Namen nicht zurück. Aber dennoch: Hummels zählt immer noch zu den besten Verteidigern der Welt und hat vor allem in der Rückrunde beim FCB starke Leistungen gezeigt. Zudem ist er ein absoluter Teamplayer, der auch in schwierigen Zeiten vorangeht und auch seine Meinung äußert. Ein Spieler, den sich Trainer und Mitspieler in der eigenen Mannschaft wünschen. Der FC Bayern muss sehen, wie sie den Verlust auffangen werden.