Neuer: „Ich bin in guter Form“

Direkt nach der bitteren 0:3-Niederlage in den Niederlanden hatte sich DFB-Kapitän Manuel Neuer der Öffentlichkeit gestellt und seine Schuld für den ersten Gegentreffer eingeräumt. Ebenfalls tat das die deutsche Nummer eins am Montag auf der Pressekonferenz in Paris vor dem entscheidenden Duell in der Nations League gegen Frankreich. Neuer wehrte sich aber grundsätzlich gegen Kritik, die seine aktuelle Leistungsfähigkeit in Frage stellt.
Zuvor hatte Fußballexperte Lothar Matthäus Neuer seine frühere Form abgesprochen und sich für Marc-André ter Stegen im Kasten der deutschen Nationalmannschaft ausgesprochen. „Ich bin topfit, habe keinerlei Probleme. Ich fühle mich sehr gut, auch was meinen Fuß betrifft. Ich bin in guter Form“, entgegnete Neuer der Matthäus-Kritik. Unterstützung bekam Nationaltorhüter von Bundestrainer Joachim Löw. „Manuel Neuer wird im Tor stehen“, antwortete Löw auf die Frage, ob ter Stegen gegen die Franzosen das Tor hüten würde. Was seine eigene Leistung im Spiel gegen die Niederlande angeht, sieht sich Neuer bestätigt. „Bis auf diese Situation beim 0:1 war ich auch zufrieden mit meinem Spiel“, so Neuer, der das 0:2 wohl mit ein wenig mehr Glück hätte verhindern können, „aber so ist es in letzter Zeit gewesen, dass ich nicht diese Situationen hatte, um mich auszuzeichnen.“

Paradenquote in der Bundesliga: Neuer drittschlechtester Torhüter

In den letzten Jahren galt Neuer als der beste Torhüter der Welt, der Ausnahmekeeper, einer, der auch mal die Unhaltbaren aus der Ecke fischt und den sogenannten Nimbus des Unbezwingbaren ausstrahlte. Nach drei Mittelfußbrüchen und einer monatelangen Ausfallzeit ist dieser Status angekratzt. Neuer wird als eines der Gesichter der Krise in der deutschen Nationalmannschaft und beim FC Bayern München ausgemacht. Beim 1:1 gegen den FC Augsburg patzte Neuer nach einer Ecke und verschuldete den späten Ausgleich. Statistisch bewiesen ist auf jeden Fall, dass der Torhüter zurzeit nicht sein altes Niveau erreicht. Seine Paradenquote in der Bundesliga liegt nur bei 57,9 Prozent, nur Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim (57,7) und Nürnbergs Fabian Bredlow (46,7) sind noch schwächer als Neuer. In seinen Ausnahmejahren lag Neuer Quote bei bärenstarken 80 Prozent. Um gegen den amtierenden Weltmeister am Dienstag bestehen zu können, muss Neuer wohl an ein ähnliche Quote kommen.